Broekhuis, Keller & Schönwälder - Green Nach „Orange“, „Blue“ und zuletzt „Red“ aus Jahr 2012 machen die Elektronikmusiker Broekhuis, Keller & Schönwälder im Juli 2015 mit dem vierten offiziellen Album ihrer Farblehre unter dem Titel „Green“ weiter. Ende 2014 hatte das deutsch/niederländische Trio bereits den Freunden ihrer Elektronikmusik mit einer Art EP mit dem Titel „Direction Green“ die Zeit versüßt. Im Juli kommt aber endlich das offizielle Album im sechsseitigen Digipack heraus. |
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„Green
One“ bis „Green Four“ bilden den Hauptteil der neuen Farblehre, während
das letzte Stück „Yellow Is Not Green“ in bewährter Form auf den nächsten
Teil dieser Serie, also „Yellow“, hinweist. Ob die Musiker nun in der
Tat bei den Kompositionen die Farbe Grün vor Augen hatten, ist fraglich.
Die Idee ganze Alben und Stücke nach Farben zu benennen ist jedoch kreativ
(man erspart sich aber auch das lästige Suchen nach Titeln). Aber egal wie
die Stücke auch benannt sind, die Musik ist schließlich das
ausschlaggebende Element eines Albums. Los
geht es mit „Green One“, einem gut 25minütigen Longtrack. Sphärisch
und sanft wird in dieses Stück mit einigen Klangcollagen eingeleitet. Nach
wenigen Momenten kommen dann Flächen und Harmonien auf. Es dauert gute vier
Minuten bis dann Sequenzerrhythmen, die in der „Berliner Schule“ (im
Fach „Schulze“) gehalten sind, dem Stück einen angenehmen Rhythmus
einverleiben. Sofort ist man im musikalischen Kosmos von BK&S
angekommen. Nach weiteren zwei Minuten setzt Bas dann seine Percussionarbeit
ein. Jetzt entwickelt sich ein unwiderstehlicher Track, der die typisch
hypnotische Wirkung von BK&S aufweist. Die Drei lassen die Dynamik in
diesem ersten Track immer weiter ansteigen, spielen aber auch mit ruhigen,
leisen Zwischenpassagen. Das
18minütige „Green Two“ schließt sich dann mit ersten bedrohlich
klingenden Sounds (das erinnert mich an John Carpenter) an. Was im Konzert
auf mich noch wie ein Echolot eines U-Bootes klang, wirkt auf der CD etwas
anders. Diese bedrohliche Stimmung hält aber nicht lange vor, denn die Drei
lassen schnell einen Rhythmus aufkommen und unterlegen diesen mit herrlichen
Flächen und Harmoniebögen, die wieder in die Richtung eines Berliner
Klassenzimmers weisen. Auch dieser Track zeigt sich von seiner hypnotischen
Form, auch wenn hier Raughi Ebert und Thomas Kagermann nicht mitwirken. In
„Green Three“ sind dann auch Raughi Ebert und Thomas Kagermann mit von
der Partie, was mich annehmen lässt, dass dieses Stück im März 2015 live
mitgeschnitten wurde. Die Beschreibung des Stückes in meinem Konzertbericht
trifft hier auch noch zu: „Das Stück
begann mit hin- und herwabernden, sägenden Synthieklängen. Das klang zunächst
sehr nach „Berliner Schule“ aus den 70’er Jahren. Langsam schälte
sich dann aber eine verträumte Melodie heraus. Nach gut vier Minuten
griffen dann auch wieder Raughi und Thomas ein, um dem Stück einen
akustischen und lebendigen Part hinzuzufügen. Das Stück wirkte für mich
wie der Soundtrack zu einer mittelalterlichen Szenerie.“ „Green
Four“ zeigt dann in mehr als 16 Minuten Spielzeit wieder zunächst recht
ruhige, dann aber doch sehr rhythmische, vom Sequenzer bestimmte
Elektronikmusik des Trios. Wieder ein sehr schöner Track im BK&S-Stil.
Den Abschluss bildet dann „Yellow Is Not Green“, das mit knapp fünf
Minuten das kürzeste Stück des Albums ist. Es ist ja auch als Ausblick
gedacht. Dieser Abschlusstrack zeigt sich dann von einer ambienten Seite,
die mich auch durch die Sounds an Filmmusiken wie „Bladerunner“
erinnern. Mit
„Green“ haben BK&S den vierten Teil ihrer Farblehre auf den Markt
gebracht und präsentieren wie immer eine äußerst ansprechende Variante
ihrer „Berliner Schule“. Qualitativ wieder bestes Futter für den
Player. Stephan Schelle, Juli 2015 |
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