Broekhuis, Keller & Schönwälder - Direction Green
 

Broekhuis, Keller & Schönwälder - Direction Green
Manikin Records (2014)

(
1 Stücke, 42:17 Minuten Spielzeit)

Im Jahr 2007 hat das niederländisch/deutsche Elektroniktrio Broekhuis, Keller & Schönwälder die musikalische Farblehre mit der CD „Orange“ begonnen. Es folgten „Blue“ und zuletzt im Jahr 2012 „Red“. Die drei Musiker haben auf dem Weg zu ihrem vierten Farbspiel „Green“ einen Zwischenstopp eingelegt und veröffentlichen im Sommer 2014 mit „Direction Green“ eine 42minütige EP, die schon mal aufzeigen soll, in welche Richtung es auf dem kommenden Album gehen soll. 

 

 


Die Musik der EP, die im Papersleeve daherkommt, wurde bei Proben in den Jahren 2013 und 2014 aufgenommen und zu einem Longtrack verschmolzen. Die CD bietet die gewohnten Sequenzerrhythmen und Synthiesounds, die man von dem Trio kennt.

Mit einem pulsierenden Rhythmus kommt die Musik langsam aus dem Off und verbindet sich mit weiten Klangflächen und perlenden Synthiesounds. Bas Broekhuis streut seinerseits einige perkussive Elemente hinzu. Langsam baut sich dieser Longtrack auf und geht nach gut fünf Minuten in einen Track mit unwiderstehlichem Rhythmus über, der von herrlichen Harmoniebögen umgarnt wird. So geht das bis zur 14. Minute, dann wandelt sich das Klangbild ein wenig und das Stück präsentiert sich zunächst gemächlicher und sanft voranschreitend. Das hat eine hypnotische Wirkung so wie man sie von BK&S her kennt.

Dann nimmt der Track wieder Fahrt auf und für BK&S ungewöhnliche Klänge sorgen für eine Art Melodie, die auf dem weiter kurbelnden Rhythmus gelegt sind. Klangschleier, wie von einem Windspiel werden eingestreut, was die hypnotische Stimmung noch verstärkt. Danach geben sich wieder die Sequenzer ein Stelldichein und die Stimmung, die zu Beginn vorhanden war, ist wieder präsent.

Wie eine Karawane in der prallen Hitze einer Wüste, so schreitet das Stück über weite Strecken gemächlich dahin und doch kann man sich dieser eigentümlichen, für BK&S aber typischen Form, nicht verschließen. Eine fesselnde Reise in die Farbe Grün, der ich aber, was den Titel betrifft, noch nicht ganz folgen kann, denn ich befinde mich gedanklich in einer flirrenden Wüstenlandschaft. Aber vielleicht ist es auch die herannahende Oase, die das Grün präsentiert. Musikalisch auf jeden Fall wieder Top!!!

Stephan Schelle, Oktober 2014

 
   

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