Bouvetøya - Moonquake
 

Bouvetøya - Moonquake
SynGate Records (2018)
(4 Stücke, 43:42 Minuten Spielzeit)

Bouvetøya, ein Begriff der an eine unbewohnte Vulkaninsel im Südatlantik angelehnt ist, hat sich der aus Irland stammende Elektronikmusiker Michael Jones als Pseudonym ausgedacht. Unter diesem Namen erschien in 2018 sein siebtes Album beim SynGate-Label. Es trägt den Titel „Moonquake“. Das Album habe ich im März 2019 zur Besprechung erhalten.

 

 


Vier Longtracks hat der Ire auf den Silberling gepackt, von denen es zwei auf mehr als 13 Minuten bringen. Die Tracks zeichnen sich erneut durch satte Sequenzen sowie elektronische Soundscapes mit fetten analogen, ambienten Klangskulpturen und sanften Harmonie- und Melodiebögen aus. Damit wandelt der Ire in der Schnittmenge zwischen „Berliner Schule“ und dem französischen Stil der Elektronikmusik.

Mit dem achteinhalbminütigen „Craters Of Eternal Darkness“ startet Bouvetøya ins Album. In den ersten zwei Minuten ziehen sanfte Flächen dahin und wechseln dann in ein perlendes Klanggebilde. Auf dieses setzt er dann herrliche Flächen, die majestätisch wirken. So ziehen die Harmonien traumhaft durch den Raum und entführen den Hörer in eine wohlige Sphäre.

Synthetisches Windrauschen begleitet von Harmonien leiten dann in den 14:52minütigen Track „Phenomenon Of Occulation“ ein. Analog wirkende Klanggebilde streifen umher. Nach vier Minuten kommen mysteriöse Klanggebilde auf, die ab Minute 5:30 in einen herrlichen, vom Sequenzer bestimmten Part übergehen. Auf diesen Sequenzergebilden legt Bouvetøya dann einige Melodiebögen. Damit bewegt er sich im Umfeld der frühen „Berliner Schule“.

Mit 7:07 ist „Synchronous Rotation“ der kürzeste Track des Albums. Perlende Synthiekaskaden und herrliche Harmonien werden hier miteinander verknüpft. Sobald dann der Sequenzer einen Rhythmus beisteuert, kommt mehr Drive auf und die hinzugenommenen Streichersounds sorgen für einen symphonischen Klang. Ein sehr schöner Track.

Als letztes steht dann das 13:13minütige „Ocean Of Storms“ auf dem Programm. Über weite Strecken zieht dieser Track recht ruhig dahin. Die analogen Sounds lassen dabei nostalgisches Feeling aufkommen. Erst zum Ende hin kommt ein Rhythmus auf, der dem Stück einen perlenden, Tangerine Dream artigen Ausklang bereitet.

Vier unterschiedliche Stücke hat der Ire Michael Jones aka Bouvetøya auf sein aktuelles Album „Moonquake“ platziert. Damit wandelt er im Umfeld der „Berliner Schule“, würzt dies mit einigen Sounds des französischen Stils und macht schließlich sein eigenes Werk daraus. Ein gelungenes Album, das in weiten Teilen sehr ambient daherkommt.

Stephan Schelle, April 2019

 
   

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