Bouvetøya - Interstellarphonic „Interstellarphonic“ ist das zweite Album von Bouvetøya, einem Elektronikmusiker aus Irland. Der mir bis zum Vorjahr unbekannte Musiker hat sich nach einer unbewohnten Vulkaninsel im Südatlantik benannt. Nach „Subtractivate“, das im Jahr 2013 erschien, legt der Ire Mitte 2014 sein neuestes Werk beim deutschen Elektroniklabel SynGate vor. Das Booklet weist zwar sechs Stücke auf, doch enthält meine Kopie das Stück Nummer 5 „When Isolation Sparkles“ (17:17 Minuten Spielzeit) nicht. Hier scheint eine falsche Angabe im Booklet die Ursache zu sein, denn auch auf der Seite von SynGate sind nur fünf Titel angegeben. |
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„The
Dawn Of The Interplanetary Nation“ nennt sich der neuneinhalbminütige
Opener, der mit sehr schönen Flächen beginnt, auf die dann einige Melodien
gesetzt werden und die mit zirpenden, zischenden Effekten versehen werden.
Das lässt den Soundtrack für die nächste Weltraumreise vor dem geistigen
Auge entstehen. Dabei versteht es Bouvetøya sowohl Sounds der Marke Klaus
Schulze wie auch Tangerine Dream zu vermengen und so eine Gesamtheit der
„Berliner Schule“ herzustellen. Daneben werden auch noch weitere
Elemente mit eingebunden. Bouvetøya treibt bei diesem ersten Stück seine
Musik durch einen stetigen Sequenzerrhythmus immer weiter voran, was die
Sache besonders spannend macht. Mit einigen Soli wird das Ganze dann noch
aufgepeppt. Langgezogene
Flächen machen aus dem Beginn des 16minütigen „26 Prosperina“ einen
gemächlichen Weltraumausflug. Die ersten mehr als neun Minuten schwebt das
Stück recht ruhig und verhalten dahin. Erst dann kommt wieder ein
Sequenzerrhythmus zum Vorschein. Dieser läuft aber gute zwei Minuten
monoton dahin bis dann Melodien bzw. Harmonien das Bild erhellen. Durch den
Orgelklang wirkt das Ganze recht sakral und doch spacig. Hymnisch
(durch die Synthiesounds) wirkt der Zwölfminüter „Radio Jupiter 22.2
MHz“. Die Rhythmuselemente kommen dann nach gut vier Minuten auf, werden
aber recht dezent eingesetzt. Eine sanfte Mischung aus Jarre und „Berliner
Schule“ mixt Bouvetøya in diesem Stück zusammen, ohne aber groß auf
Harmonien oder Melodien zu setzen. Bedrohlich
wie der Sound einer Industrieanlage, so hören sich die ersten Minuten in
dem 15minütigen „The Pillars Of Star Creation“ an. Nach etwas mehr als
drei Minuten erhellt sich dann der Sound und das Stück schwebt so durch den
Raum. Bouvetøya variiert hier seine Musik mit einigen Struktur-, Rhythmus
und Melodiewechseln. Den Abschluss bildet dann das zunächst surreale und später
in einen TD-ähnlichen Part übergehende „Heart Of The Magnetar“. Mit
seinem zweiten Werk bei SynGate, dem Album „Interstellarphonic“, hat der
irische Elektronikmusiker Bouvetøya ein aus meiner Sicht ansprechendes Werk
herausgebracht. Freunde von spaciger Elektronikmusik und der „Berliner
Schule“ sollten hier auf jeden Fall ein Ohr riskieren. Stephan Schelle, September 2014 |
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