Bernd Scholl – Dawn To Dusk – Live At The Planetarium
 

Bernd Scholl – Dawn To Dusk – Live At The Planetarium
Eigenvertrieb / www.myspace.com/schollberndmusic (2012)
(13 Stücke, 72:09 Minuten Spielzeit)

Der Elektronikmusiker Bernd Scholl (nicht zu verwechseln mit Moonbooter) tritt regelmäßig (alle zwei Jahre) in Planetarien auf, um dort seine ambiente, von ethnischen Klängen durchzogene Musik mit den Bildern von Sternenkonstellationen oder Großanimationen zu verbinden. Zuletzt war Bernd im Herbst/Winter 2011 zusammen mit dem österreichischen Multiinstrumentalisten Gandalf unterwegs.

 


Am 04.11.2011 gastierte Bernd im Planetarium Nürnberg, bei dem er sein Set mitgeschnitten hat. Diese Musik ist im Frühjahr 2012 auf CDR erschienen, von denen es lediglich 50 durchnummerierte und handsignierte Exemplare gibt (ansonsten ist die CD aber als Download zu bekommen). Die Stücke, die sich auf der CDR befinden, sind nicht ganz mit denen vom Konzert in Bochum, das Bernd am 23.09.2012 gab, identisch. Allerdings sind auf der CDR auch die in Bochum gespielten und bisher unveröffentlichten Stücke „Holy River“ und „Secrets Of Life“ enthalten.

Die CD beginnt mit dem unveröffentlichten Track „Holy Water“, einem Stück, das südamerikanische bzw. indianische Elemente enthält und eine gewisse Mystik verbreitet. Sehr zarte Melodien schweben - untermalt von Geräuschen die an herab fallende Wassertropfen erinnern - durch den Raum. Perlende Synthieklänge durchbrechen immer wieder eine sehr entspannte und ruhige Szenerie. Das ist Kopfkino bzw. Musik zum entspannen.

Gefolgt wird dieser Track von dem Stück „Voices In The Wind“, vom Album „Mystic Voyage“. Und so mystisch wie der Titel, so ziehen auch die Melodielinien, Synthieklänge und Rhythmen aus den Boxen. Daran schließt sich das Stück „Tibetan Ritual Ceremony“ (ebenfalls vom „Mystic Voyage“-Album) an.

„Camino Mystica“ vom Album „The Sacred Path“ reiht sich nahtlos in diese mystische Stimmung ein. In diesem Track hat Bernd aber einen stoischen Rhythmus eingebaut, der den Track langsam aber stetig nach vorn schiebt. Darauf setzt er dann seine typischen Melodielinien, die sofort ins Ohr gehen und den Geist zur Ruhe kommen lassen - wenn das nicht schon längst passiert ist. Und genau so ruhig und beschaulich geht es auf dem kompletten Album zu. Lediglich zum Ende von „Farewell At Midnight“ bricht ein Gewitter los und der Applaus am Ende des offiziellen Sets wirkt wie prasselnder Regen. Dann folgen noch die beiden Zugaben „Watermoon“ und „Celtic Prayer“. In letzterem hat Bernd noch Chöre eingebaut, die recht sakral klingen.

Diese CD ist eine schöne Erinnerung an die Planetariumskonzerte aus dem Jahr 2011, die darüber hinaus auch noch bisher unveröffentlichte Stücke beinhaltet. Für alle Freund der ambienten, ethnischen Elektronikmusik und diejenigen, die Bernd’s Konzerte verfolgt haben ist diese CDR eine sehr schöne Sache. Allerdings werden nur wenige Musikfreunde in den Genuss der CD kommen, da sie auf 50 Exemplare limitiert ist. Die Musik ist aber auch als Download in allen bekannten Portalen erhältlich.

Stephan Schelle, Mai 2012

 
   

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