Axess - Zen Axel Stupplich, der als Axess seine Solostücke veröffentlicht, ist eine Hälfte des Elektronikduos Pyramid Peak. Mitte November erscheinen zeitgleich neue Alben von Pyramid Peak („Symmetry“) sowie von Axess („Zen“) auf Axel’s eignem Label Axess-Music. Auf seinem letzten Album „Seashore“ aus dem Jahr 2018, hatte Axess schon eine Trendwende eingeläutet, die ihn ein wenig weg von der traditionellen Elektronikmusik, wie sie auch Pyramid Peak präsentieren, führte. Diesen Weg geht er auf „Zen“, seinem achten Soloalbum, konsequent weiter. |
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Gestartet
wird mit dem 6:21minütigen „Prelude“, das von ruhigen, zur Entspannung
führenden Klängen und Harmonien geprägt ist. Immer wieder setzt Axel
einige Pianotupfer in diese Stimmungsbilder und sorgt für eine Beruhigung
der Seele. Leichte Variationen verändern immer wieder das Bild, ohne den
entspannenden Charakter zu vernachlässigen. Sanft wird dann in das nächste,
zwölfminütige Stück „Elastique“ übergeleitet. Durch die tropfenden
Klänge zu Beginn des Stückes, hat man das Gefühl, sich in einer
Tropfsteinhöhle zu befinden. Dann setzt aber schon nach wenigen Momenten
ein Rhythmusmuster ein, das schnell in hypnotische Beats transformiert und
mit wunderbaren Harmonien versetzt wird. Erinnerungen an das Projekt
Mind~Flux werden da bei mir wach. Der Beat passt hier ganz hervorragend zu
den relaxten Klangfarben und Flächen. Ein faszinierendes Stück, das den
Kauf der CD schon allein rechtfertigt. Axess hält den Spannungsbogen über
die volle Länge. Eine
Überblendung des Rhythmus zu weiten Flächen geleitet dann in den nächsten
Track „Resonance Part 1 & 2“ über, der es auf 11:38 Minuten
Spielzeit bringt. Auch dieser Track wird von rhythmischen Elementen
bestimmt, auf die Axel seine Harmonien legt. Es dauert ein paar Minuten und
weitere rhythmische Muster werden hinzugefügt. Etwa in der Hälfte ändern
sich dann Stimmung, Rhythmus und Harmonien wieder zu einem hypnotischen
Part. Das Titelstück „Zen“ ist 10:30 Minuten lang und beginnt zunächst
mit eindringlichen und weiten Flächen und Harmonien. Es dauert fast zwei
Minuten bis dann ein leichter Rhythmus einsetzt. Vor meinem geistigen Auge
bin ich jetzt in einer Wüstenlandschaft, in der gemächlich eine Karawane
vorbeizieht. Dann kommen nach einigen Minuten verträumte Melodiebögen auf.
Vom
Pianosound wird dann das 5:34minütige „Shut Your Eyes“ bestimmt. Und
nicht nur dieses Stück lädt dazu ein, die Augen zu schließen und sich
ganz der Musik hinzugeben. Auch dieser Track enthält leicht pumpende Beats,
die hervorragend zu den Melodiebögen passen, die sich stoisch wiederholen
und so eine mantramäßige Wirkung verströmen. Das
fast siebenminütige „Salvation“ zieht sanft durch den Raum, während
das 9:38minütige „Meditation“ zunächst mit mystischen Klängen
beginnt, dann aber nach anderthalb Minuten durch einen tuckernden Beat, der
nach wenigen Momenten in einen pumpenden Rhythmus übergeht, an Druck
gewinnt. Den Abschluss bildet dann das siebenminütige „I Keep Walking“.
Das Stück zeigt sich nach einem flächigen Beginn von seiner tanzbaren
Seite. Ein sehr fröhlicher Ausklang des Albums. Auf
der Rückseite des Albums steht ein Spruch von Buddah: „There is no path
to happiness. Happiness is the path.“ Axess neues Album verströmt diese
entspannte, glücklich machende Atmosphäre, in die man sich fallen lassen
kann. Er erzeugt dabei unterschiedliche Stimmungen und Klangskulpturen, die
den Hörer mit einem wohligen Gefühl zurücklassen. Ein sehr schönes
Album. Stephan Schelle, November 2020 |
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