Arcane - Automaton
 

Arcane - Automaton
Groove Unlimited (2016)

(
10 Stücke, 51:51 Minuten Spielzeit)

Im Juli 2016 ist das neue Album von Arcane, hinter dem sich der britische Elektronikmusiker Paul Lawler verbirgt, unter dem Titel „Automaton“ erschienen. Das Album kommt als einfaches Papersleeve auf den Markt und enthält neben den wenigen Angaben auf der Rückseite leider keine weiteren Informationen. So musste ich im Internet recherchieren, wer sich hinter dem Pseudonym verbirgt. „Automaton“ ist das Mittlerweile dritte Album, das Paul Lawler unter diesem Namen herausgebracht hat.

 

 


Auf dem Cover ist ein Roboter zu sehen. Die Musik auf dem Album ist dem Titel und dem Coverbild entsprechend sehr technologisch aufgebaut und zeigt sich als futuristisch und unterkühlt.

Schon im eröffnenden Titelstück zeigt sich diese musikalische Ausrichtung durch einen tickenden Sequenzerrhythmus in die weitere Rhythmusstrukturen eingebaut wurden und auf die sich kalte und bedrohlich dröhnende Synthieklänge legen. So stellt man sich eine Zukunft vor, die von Maschinen bestimmt wird. Nach mehreren Minuten dieser rhythmischen Orgie endet das Stück in ruhigen, sanften, nicht minder technologisch wirkenden Sounds. „Brazen Head“ besteht aus einem Grundton, auf dem ein leicht wabernder Sound gelegt ist, zu dem dann in einer verfremdeten Stimme Text gesprochen wird. Im zweiten Teil kommen dann noch bedrohliche Sounds hinzu. Melodien sind hier nicht zu finden, vielmehr wird eine futuristisch/unterkühlte Stimmung erzeugt.

In „Predertermined Sequence“, das von Sequenzersounds im Stile der „Berline Schule“ bestimmt wird, kommen dann freundlicher wirkende Stimmungsbilder auf. Und nach gut zwei Minuten sorgt ein pumpender Rhythmus für positive Energie. Ein Track, bei dem man kaum ruhig bleiben kann, auch wenn er steril und stoisch wirkt. Ein ähnliches Bild zeichnet Arcane in „Perew’s  Man“. Hier mischt er futuristische, ungewöhnliche Klangmuster mit einem stampfenden Beat. Das wirkt neu und auf eine gewisse Art aufregend, obwohl auch in diesem Stück eine unterkühlte Technokratie vorherrscht. Die weiteren Stücke sind von gleichen Strukturen und Sounds bestimmt. Mal werden mit futuristisch wirkenden Klangbildern technologische Soundscapes erstellt, dann wiederum erzeugen ungewöhnliche Rhythmusstrukturen für hypnotische Momente.

Paul Lawler aka Arcane erzeugt auf seinem neuesten Album „Atomaton“ eine eigenwillige, futuristische, unterkühlte Stimmung, der man sich öffnen muss. Melodien sind hier nicht zu finden, vielmehr erzeugt er durch seine ungewöhnlichen Sounds ein Kopfkino, in dem der Hörer sich eine von Maschinen beherrschte Welt vorstellen kann. Vor dem Kauf sollte man unbedingt erst in die CD hineinhören, da die Musik nicht leicht zu konsumieren ist.

Stephan Schelle, Oktober 2016

 
   

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