Arcane - Automaton Im Juli 2016 ist das neue Album von Arcane, hinter dem sich der britische Elektronikmusiker Paul Lawler verbirgt, unter dem Titel „Automaton“ erschienen. Das Album kommt als einfaches Papersleeve auf den Markt und enthält neben den wenigen Angaben auf der Rückseite leider keine weiteren Informationen. So musste ich im Internet recherchieren, wer sich hinter dem Pseudonym verbirgt. „Automaton“ ist das Mittlerweile dritte Album, das Paul Lawler unter diesem Namen herausgebracht hat. |
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Schon
im eröffnenden Titelstück zeigt sich diese musikalische Ausrichtung durch
einen tickenden Sequenzerrhythmus in die weitere Rhythmusstrukturen
eingebaut wurden und auf die sich kalte und bedrohlich dröhnende Synthieklänge
legen. So stellt man sich eine Zukunft vor, die von Maschinen bestimmt wird.
Nach mehreren Minuten dieser rhythmischen Orgie endet das Stück in ruhigen,
sanften, nicht minder technologisch wirkenden Sounds. „Brazen Head“
besteht aus einem Grundton, auf dem ein leicht wabernder Sound gelegt ist,
zu dem dann in einer verfremdeten Stimme Text gesprochen wird. Im zweiten
Teil kommen dann noch bedrohliche Sounds hinzu. Melodien sind hier nicht zu
finden, vielmehr wird eine futuristisch/unterkühlte Stimmung erzeugt. In
„Predertermined Sequence“, das von Sequenzersounds im Stile der
„Berline Schule“ bestimmt wird, kommen dann freundlicher wirkende
Stimmungsbilder auf. Und nach gut zwei Minuten sorgt ein pumpender Rhythmus
für positive Energie. Ein Track, bei dem man kaum ruhig bleiben kann, auch
wenn er steril und stoisch wirkt. Ein ähnliches Bild zeichnet Arcane in
„Perew’s Man“. Hier mischt
er futuristische, ungewöhnliche Klangmuster mit einem stampfenden Beat. Das
wirkt neu und auf eine gewisse Art aufregend, obwohl auch in diesem Stück
eine unterkühlte Technokratie vorherrscht. Die weiteren Stücke sind von
gleichen Strukturen und Sounds bestimmt. Mal werden mit futuristisch
wirkenden Klangbildern technologische Soundscapes erstellt, dann wiederum
erzeugen ungewöhnliche Rhythmusstrukturen für hypnotische Momente. Paul
Lawler aka Arcane erzeugt auf seinem neuesten Album „Atomaton“ eine
eigenwillige, futuristische, unterkühlte Stimmung, der man sich öffnen
muss. Melodien sind hier nicht zu finden, vielmehr erzeugt er durch seine
ungewöhnlichen Sounds ein Kopfkino, in dem der Hörer sich eine von
Maschinen beherrschte Welt vorstellen kann. Vor dem Kauf sollte man
unbedingt erst in die CD hineinhören, da die Musik nicht leicht zu
konsumieren ist. Stephan Schelle, Oktober 2016 |
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