Alerick Project - HypNoIze
 

Alerick Project - HypNoIze
Eigenvertrieb (2016)

(
10 Stücke, 56:12 Minuten Spielzeit)

Das dem aus Rom stammende Elektronikduo Alerick Project, das sind Allessandro Ghera und Riccardo Fortuna, veröffentlichte im Juni 2016 nach ihrer letztjährigen EP „Obsolet Technology“ ihren zweiten Longplayer unter dem Titel „HypNoIze“. Der Albumtitel ist mehrdeutig, lassen sich doch sowohl die Worte „hypnosis“, „no eyes“ wie auch „noise“ ableiten. Geziert wird das Album von einem Augenpaar (je ein Auge auf der Vorder- und Rückseite), was diese Mehrdeutung noch verstärkt.  

 

 


Auf der 2015’er EP waren neben zwei Livetracks auch die beiden Studiotracks „Obsolet Technology“ und „Lost In Faith“ enthalten (diese habe ich schon im Rahmen der EP besprochen). Diese beiden Stücke befinden sich auch auf „HypNoIze“. Daneben haben die beiden Römer noch acht weitere Stücke eingespielt, die sich auf dem Album befinden.

Stilistisch bewegt sich die Musik von Alerick Project in einer Mischung aus traditioneller Elektronik, Ambient, Trance, Lounge, Dance und Electro. Somit haben sie eine Mischung gefunden, die äußerst modern klingt und doch Elemente traditioneller Elektronikmusik beinhaltet.

Gestartet wird mit dem Stück „Pleasure Island“ sehr loungig mit einem sanften Rhythmus und einer sehr schönen, ins Ohr gehenden Melodie. Das ist der richtige Stoff um mit einem Drink am Strand zu relaxen. „Lost In Faith“ ist ein sehr rhythmischer Track, in dem sich Dance, Electro und traditionelle Elektronikmusik ein Stelldichein geben.

Mit einem harten aber dezenten Rhythmus startet dann „Time Won’t Wait“, in dem Francesco Giacalone mit seiner elektrischen Gitarre, die dezent eingesetzt wird, für neue Akzente sorgt. Auch kommen hier weibliche Gesangspassagen auf, die dem Stück eine Popartige Note verleihen. Ein sehr schöner Track, der zum Tanzen anregt.

„Hattori Hanzo“ klingt vom Titel her sehr asiatisch und in der Tat kommen in diesem Stück auch Klangfarben auf, die in Richtung Japan weisen. In diesem Track klingen Alerick Project auch eine Spur nach Tangerine Dream & Co. ohne aber ihren eigenen Stil zu vernachlässigen. Freunde traditioneller Elektronik werden sich in diesem Track sofort zu Hause fühlen, auch wenn nach einigen Minuten Electro-artige Rhythmen aufkommen.

Relaxt geht es dann im Stück „Dreaming Sea (Lounging Time)“ weiter. Der Titel ist gut gewählt, denn hier geht es absolut entspannt, wie bei einem Besuch am Meer zu. In diesem Stück kommt erneut eine Frauenstimme zum Einsatz, die den loungigen Sound noch unterstützt.

Trance-/technoartige Rhythmen kommen dann in „Coming & Going“ auf. Der Track besticht durch seine einfache aber eingängige Melodie, die schnell ins Ohr geht. Erneut kommt eine Frauenstimme zum Einsatz, was gut zu dem Stück passt.

Das teils schwebende und mediterran klingende „Madrigal Dance“ erhält durch herrliche Percussion und Gitarrenparts von Francesco Giacalone eine ganz besondere Stimmung. Dem folgt dann das sehr perkussive „Obsolet Technology“. Das sehr rhythmische, schon leicht angerockte „Urban Legend“ und das verträumte, leicht dahinschwebende „Joy In The Fairy Village“ beschließen dann das Album.

Mit „HypNoIze“ haben Alerick Project ein sehr schönes Album nachgeschoben, das durch die Stilvielfalt und die eigene Handschrift modern und doch traditionell klingt. Das Duo bereichert mit ihrem Sound die Elektronikszene, daher kann ich das Album nur wärmstens empfehlen.

Stephan Schelle, Juli 2016

 
   

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