Alerick Project - HypNoIze
Das
dem aus Rom stammende Elektronikduo Alerick Project, das sind Allessandro
Ghera und Riccardo Fortuna, veröffentlichte im Juni 2016 nach ihrer letztjährigen
EP „Obsolet Technology“ ihren zweiten Longplayer unter dem Titel
„HypNoIze“. Der Albumtitel ist mehrdeutig, lassen sich doch sowohl die
Worte „hypnosis“, „no eyes“ wie auch „noise“ ableiten. Geziert
wird das Album von einem Augenpaar (je ein Auge auf der Vorder- und Rückseite),
was diese Mehrdeutung noch verstärkt. |
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Stilistisch
bewegt sich die Musik von Alerick Project in einer Mischung aus
traditioneller Elektronik, Ambient, Trance, Lounge, Dance und Electro. Somit
haben sie eine Mischung gefunden, die äußerst modern klingt und doch
Elemente traditioneller Elektronikmusik beinhaltet. Gestartet
wird mit dem Stück „Pleasure Island“ sehr loungig mit einem sanften
Rhythmus und einer sehr schönen, ins Ohr gehenden Melodie. Das ist der
richtige Stoff um mit einem Drink am Strand zu relaxen. „Lost In Faith“
ist ein sehr rhythmischer Track, in dem sich Dance, Electro und
traditionelle Elektronikmusik ein Stelldichein geben. Mit
einem harten aber dezenten Rhythmus startet dann „Time Won’t Wait“, in
dem Francesco Giacalone mit seiner elektrischen Gitarre, die dezent
eingesetzt wird, für neue Akzente sorgt. Auch kommen hier weibliche
Gesangspassagen auf, die dem Stück eine Popartige Note verleihen. Ein sehr
schöner Track, der zum Tanzen anregt. „Hattori
Hanzo“ klingt vom Titel her sehr asiatisch und in der Tat kommen in diesem
Stück auch Klangfarben auf, die in Richtung Japan weisen. In diesem Track
klingen Alerick Project auch eine Spur nach Tangerine Dream & Co. ohne
aber ihren eigenen Stil zu vernachlässigen. Freunde traditioneller
Elektronik werden sich in diesem Track sofort zu Hause fühlen, auch wenn
nach einigen Minuten Electro-artige Rhythmen aufkommen. Relaxt
geht es dann im Stück „Dreaming Sea (Lounging Time)“ weiter. Der Titel
ist gut gewählt, denn hier geht es absolut entspannt, wie bei einem Besuch
am Meer zu. In diesem Stück kommt erneut eine Frauenstimme zum Einsatz, die
den loungigen Sound noch unterstützt. Trance-/technoartige
Rhythmen kommen dann in „Coming & Going“ auf. Der Track besticht
durch seine einfache aber eingängige Melodie, die schnell ins Ohr geht.
Erneut kommt eine Frauenstimme zum Einsatz, was gut zu dem Stück passt. Das
teils schwebende und mediterran klingende „Madrigal Dance“ erhält durch
herrliche Percussion und Gitarrenparts von Francesco Giacalone eine ganz
besondere Stimmung. Dem folgt dann das sehr perkussive „Obsolet
Technology“. Das sehr rhythmische, schon leicht angerockte „Urban
Legend“ und das verträumte, leicht dahinschwebende „Joy In The Fairy
Village“ beschließen dann das Album. Mit
„HypNoIze“ haben Alerick Project ein sehr schönes Album nachgeschoben,
das durch die Stilvielfalt und die eigene Handschrift modern und doch
traditionell klingt. Das Duo bereichert mit ihrem Sound die Elektronikszene,
daher kann ich das Album nur wärmstens empfehlen. Stephan Schelle, Juli 2016 |
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