The Who – Live In Texas ’75
Eagle Vision (2012)
(25 Stücke, 117 Minuten Spielzeit)

Das Jahr 1975 war ein sehr erfolgreiches für die britische Band The Who. Gerade war ihr neuestes Album „By Numbers“ erschienen und ihr Konzeptwerk „Tommy“ feierte im Kino Erfolge. Im Winter des gleichen Jahres starteten The Who ihre Amerikatournee. Vom Beginn dieser Tournee stammt ein Mitschnitt, der am 20.11.1975 im „The Summit“ in Houston Texas aufgezeichnet wurde.

Das originale Video-Material wurde gereinigt und der Sound vom langjährigen Who-Mitarbeiter Jon Astley remixt, ohne jedoch die raue Energie der Who-Performance zu verwässern. Die Setliste erstreckt sich über die gesamte Karriere der Who, beginnend bei frühen Singles wie etwa „My Generation” und „Substitute” über ausführliche „Tommy”-Passagen bis hin zu Nummern des seinerzeit neu veröffentlichten Werks „By Numbers”. Zu hören sind viele Who-Klassiker wie „Pinball Wizard”, „Squeeze Box”, „Baba O’Riley”, „Won’t Get Fooled Again”, „Magic Bus”, „I Can’t Explain”, „Join Together” oder „See Me, Feel Me”.


Zwar sieht man den Aufnahmen, die nur mit wenigen Kameras aufgezeichnet wurden ihr Alter an, aber die Performance von Roger Daltrey (Gesang, Mundharmonika), Pete Townshend (Gitarre, Gesang), John Entwistle (Bass, Gesang) und Keith Moon (Schlagzeug, Gesang) ist rau und fesselnd zugleich. Vor allem Keith Moon beweist bei diesem Auftritt, welches Tier in ihm steckte, das nicht mehr zu bändigen war, sobald er hinter seiner Schießbude Platz genommen hatte.

Aufgrund der wenigen Kameras, die bei dem Konzert zum Einsatz kamen, wird das Konzert lange Zeiten über feste Kameraeinstellungen (vornehmlich von der linken Seite - aus Sicht des Publikums) dokumentiert. Das ist aus heutiger Sicht recht starr, tut aber dem Material keinen Abbruch, denn der Auftritt stellt ein Zeitdokument einer Band dar, die zu diesem Zeitpunkt auf ihrem Höhepunkt weilte.

Neben Titeln des aktuellen Albums hatte die Band auch Stücke vom Beginn ihrer Karriere, wie die Single „My Generation“ sowie Stücke aus ihrem Konzeptwerk „Tommy“ auf dem Programm.

Aufgrund des Alters der Aufnahmen liegt der Sound leider nur im Dolby Digital Stereo-Format vor. Das Bildformat ist in 4:3 gehalten, was auf Flachbildschirmen dann zu schwarzen Balken an den Rändern führt. Dem Package ist ein achtseitiges Booklet mit Linernotes und einigen Fotos spendiert worden. Positiv ist darüber hinaus, dass die DVD zu einem sehr günstigen Preis auf den Markt kommt.

Stephan Schelle, September 2012


 
 

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