Jack Bruce - Rockpalast The 50th Birthday Concerts
mig / made in germany music (2014)
(35 Stücke, 228 Minuten Spielzeit)

Den Multiinstrumentalisten, Sänger und Songschreiber und Mitbegründer der Band Cream, John Symon Asher, besser bekannt als Jack Bruce, muss man sicherlich nicht mehr vorstellen. Er hat in seiner Laufbahn Musikgeschichte geschrieben ob bei Cream, oder mit Alexis Korner, John Mayall, Manfred Mann und natürlich mit seiner eigenen Band. Zu seinem 50. Geburtstag hat der schottische Rock-, Blues und Jazzmusiker, der bedauerlicher Weise im Oktober diesen Jahres verstarb, sich und seinen Fans ein besonderes Geschenk gemacht. Am 02. und 03. November 1993 lud er sich für zwei Auftritte eine Reihe illustrer Gäste auf die Bühne im E-Werk nach Köln ein. Darunter waren auch  seine langjährigen Weggefährten Schlagzeuger Ginger Baker, Saxophonist Dick Heckstall-Smith und der Gitarrist Clem Clempson.


Unter den weiteren musikalischen Gästen sind u. a. Schlagzeuger Simon Phillips, Pianist Bernie Worrell, Pianist Gary Husband und der leider ebenfalls schon verstorbenen Gitarriste Gary Moore.

Jack Bruce präsentierte den Zuschauern ein fulminantes Konzert, das die ganze Bandbreite seines musikalischen Schaffens widerspiegelt. Sehr schön hat Jack Bruce die einzelnen Teile seiner musikalischen Perioden visuell auf der Bühne dargestellt. So beginnt das Konzert zunächst in einer sehr intimen Atmosphäre, denn lediglich ein Stuhl ist auf der noch verhangenen Bühne zu sehen, auf dem Jack Platz nimmt und die „Improvisation On Minuet No. 1“ Solo auf einem Cello spielt. Dies ist der Start eines längeren Akustikteiles. Danach begibt er sich ans Piano und spielt das Stück „FM“. Der Pianist Gary Husband ist dann der erste Gast, der beim Stück „Running Thro’ Our Hands“ Jack an den Keyboards begleitet, während dieser selbst am Piano bleibt. Das wirkt intim und doch sehr elektronisch.

Jazzig wird es dann ab „The Tube“. jetzt haben sich auch weitere Gäste mit Schlagzeuger Ginger Baker und Saxophonist Dick Heckstall-Smith auf der Bühne eingefunden, während Jack an den Bass gewechselt ist, den er äußerst markant spielt. Nach drei Songs kommt dann Gitarrist Clem Clempson dazu und es geht nun mit „First Time I Met The Blues“ in Richtung Blues. Es ist grandios die vier Musiker in ihrem Element zu erleben. Schon nach gut einer dreiviertel Stund zeigt sich die Bandbreite, in der sich Jack Bruce musikalisch bewegte.

Für den nächsten Song „Smiles & Grins“ öffnete sich der Vorhang und der Blick auf weitere Instrumente und Musiker wurde frei und das Bühnenbild zeigt sich nun völlig anders. Bernie Worell ist nun an den Keyboards zu hören und zu sehen. Nach der sehr intimen Nummer „Bird Alone“ kommen dann eine Bläsersektion und weitere Musiker auf die Bühne, die immer voller wird. Zum Song „Ships In The Night“ betritt dann Maggie Reilly die Bühne um mit Jack eine magische Ballade im Duett zu singen. Und wenn dann bei den letzten sechs Stücken Gary Moore in die Saiten greift, dann ist das einfach nur ein Fest für Ohren und Augen.

Mit diesem Konzert hat Jack Bruce sich nicht nur selber ein Geschenk, sondern auch seinen Fans gemacht, die zahlreich nach Köln gereist waren. Über 228 Minuten präsentiert er die ganze Bandbreite seines Schaffens, bei dem es mal klassisch, bluesig, jazzig und auch rockig zur Sache ging. Dieses Konzert wird am 05. Dezember 2014 vom deutschen Label mig in verschiedenen Formaten erscheinen. Neben einer DoppelDVD (diese lag mir zur Besprechung vor) wird es auch noch ein BoxSet aus zwei DVDs und einer CD sowie eine Special Edition mit drei DVDs und einer CD geben.

„Rockpalast The 50th Birthday Concerts“ dokumentiert ein außergewöhnliches Konzert eines außergewöhnlichen Musikers. Eine sehr schöne Veröffentlichung die passend zur Weihnachtszeit auf den Markt kommt.

Stephan Schelle, Dezember 2014


 
 

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