Graham Parker – Live At Rockpalast 1978 + 1980
made in germany music (2012)
(34 Stücke, 144 Minuten Spielzeit)

Ein weiteres Konzert aus der Rockpalast-Nacht-Reihe kommt Ende Juli 2012 beim deutschen Label mig auf den Markt. Dieses Mal ist es das Konzert von Graham Parker & The Rumour. Graham Parker ist am 15.11.1950 in London geboren und seit mehr als 30 Jahren einer der wichtigsten britischen Singer/Songwriter. Zwei seiner Alben werden vom US-Fachblatt „Rolling Stone“ zu den 500 besten aller Zeiten gezählt. Parkers „soulful punk“ setzt in der Aufbruchstimmung im England der frühen 70er Jahre einen eigenen Akzent und lässt die musikalischen Einflüsse erkennen: Rock, amerikanischer R&B, Soul - und Country (seit er Neil Youngs „Harvest“ gehört hatte und angeregt durch Songs wie „Sweet Virginia“ und „Dead Flowers“ von den Rolling Stones).

In der siebten Rockpalast-Nacht spielten Graham Parker & The Rumour im Oktober 1980 zusammen mit The Police und Jack Bruce & Friends. Dieses ca. 82minütige Konzert wird auf der ersten DVD in PCM Stereo geboten.


Das Konzert in der Grugahalle hatte einen prominenten Gast: An Stelle von Bob Andrews, der die Tasteninstrumente im WDR-Studio gespielt hatte, saß Nicky Hopkins am Piano, der vormals Bandmitglied der Jeff Beck Group, Quicksilver Messenger und der Steve Miller Band, sowie Sideman auf Platten-Aufnahmen der Beatles, der Rolling Stones und anderen großer Bands war.

Die Stimmung in der Grugahalle war phänomenal und diese wird von Parker und seiner Band sofort mit seinem ersten Song „Stupefaction“ aufgenommen. Es entwickelte sich ein eindrucksvolles Konzert, bei dem Graham Parker in Deutschland (und durch die Übertragung in viel europäische Länder auch in Europa) neue Freunde finden konnte.

Bevor Graham Parker aber in der Grugahalle während der siebten Rockpalast-Nacht spielte, war er bereits am 23.01.1978 im WDR-Studio in Köln aufgetreten. Dieser gut einstündige Gig liegt im Format Dolby Digital auf der zweiten DVD vor. Von den 15 Stücken des 1978’er und den 19 Stücken des 1980’er Konzertes gibt es gerade mal drei Überschneidungen, was die beiden Auftritte besonders interessant macht. Zwar bestehen The Rumour aus nahezu den gleichen Musikern, in Köln hatte Graham aber zusätzlich eine vierköpfige Bläsersektion mit auf der Bühne. Durch die Bläser erhalten die Songs noch mal eine ganz andere Atmosphäre.

Beiden Aufnahmen ist allerdings ihr Alter anzusehen, was bei diesen intensiven Konzerten aber nicht weiter ins Gewicht fällt.

Wenn man heute diese Konzerte sieht, dann kann man den Zeiten schon hinterher trauern, in denen man als junger Rockfreund, nächtelang den Festivals im Fernsehen folgte und so manche Band für sich entdecken konnte. Und in diese Kategorie gehört auch Graham Parkers Auftritt. Auch diese Konzert-DVD gehört in eine jede gute Rocksammlung.

Stephan Schelle, August 2012


 
 

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