Galahad – Resonance (Live In Poland) (DVD)
Metal Mind Productions (2006)
(8 Stücke, 91 Minuten Spielzeit - Konzert)

Nach dem Konzert beim pROCKfest in Bünde am 10.11.2007 war ich so von der britischen Band Galahad fasziniert, dass ich mir umgehend die DVD „Resonance – Live in Poland“ bestellen musste. Nun liegt das Teil vor mir und fasziniert mich ebenso wie ihr Auftritt Mitte November in beim obigen Festival.

Aufgenommen wurde das Konzert der britischen Progger, wo könnte es auch anders sein, im Wyspianski Theater von Kattowitz. Das Theater ist mittlerweile zum Wohnzimmer so mancher Progband geworden. Wahrscheinlich auch deswegen, weil die Kosten für einen Konzertmitschnitt dort recht günstig sind.

Mir liegt die Version vor, die neben der DVD auch noch einen Konzertmitschnitt auf Audio-CD parat hat. Das Kernstück der DVD stellt der Mitschnitt des Konzertes, der gut 1 ½ Stunden lang ist, dar. Die fünf Briten bestritten ihren Auftritt während der Aufnahmen zu ihrem aktuellen Album „Empires Never Last“ und so besteht auch der Großteil aus Stücken dieses Albums.

Zu Beginn des Auftritts erklingt ein Stück des Komponisten Prokoffiev, zu dem dann die Musiker, das sind Stuart Nicholson (Gesang), Roy Keyworth (Gitarren), Spencer Luckman (Schlagzeug), Dean Baker (Keyboards) und Lee Abraham (Bass), die Bühne betreten. Kaum sind diese klassischen Töne verklungen, startet Dean seine Sequenzen und der Hammertitel des neuen Albums „I Could Be God“ wird ausgiebig von der Band zelebriert. Da läuft einem das erste Mal ein Schauer über den Rücken.

Nach „Year Zero (Part 1 bis 4)“ kommt dann der nächste Hammer. „Bug Eye“ mit seiner Kombination aus elektronsicher Musik und Prog-Rock ist so eine fantastische Kombination, der ich mich nicht entziehen kann. Für mich ist das Stück das Beste der Band. Es folgen noch „Sidewinder“, „Sleepers“, „Empires Never Last“ und „Termination“, bevor dann „This Life Could Be My Last …“ das Konzert beschließt.

Diese 90 Minuten haben es wirklich in sich, denn die Band zeigt sich gut aufgelegt. Obwohl ich sagen muss, dass vor allem Roy in Bünde mit noch mehr Energie am Start war. Eine gelungene Lightshow sorgt für die visuelle Untermalung.

Kommen wir nun zu den Extras, die es ebenfalls in sich haben. Zum einen weist die DVD noch sieben Songs auf, von denen drei in Demoversionen vorliegen sowie drei unveröffentlichte Stücke aus den „Empires Never Last“-Sessions stammen. Gerade die Demos zeigen, wie sich die Stücke bis zu ihrer Veröffentlichung hin entwickelt haben. Als weiteres gibt es eine 13minütige Tourdoku, Interviews mit den Musikern, ein Interview mit einem polnischen Fan (das Interview wird von Stuart Nicholson geführt), ausführliche Band-Infos, eine Fotogallerie, die Discografie und einige für den PC gedachte Inhalte wie zum Beispiel Desktop-Motive.

Die Version mit der Audio-CD beinhaltet natürlich nicht das komplette Konzert, da keine 90 Minuten auf so einen Silberling gepresst werden können. Aber bis auf den Song „Bug Eye“, den ich hier sehr vermisse, bietet die mit 78:08 Minuten sehr gut ausgereizte CD den Hauptteil des Konzertes.

„Resonance“ ist eine DVD, die in jede Sammlung eines Prog-Fans gehört. Meine Empfehlung: Sofort bestellen.

Stephan Schelle, November 2007


 
 

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