Arena - XX
Metal Mind Production (2016)

(18 Stücke, 140 Minuten Spielzeit)

Während ihrer „The Unquiet Sky“-Tour spielte die britische Progband Arena auch im polnischen Katowice. Ihr Konzert, das am 09.04.2015 im Kinotheater Rialto stattfand, wurde mit mehreren Kameras gefilmt. Im Februar 2016 erschien dieser Mitschnitt als DoppelCD und als DVD unter dem Titel „XX“, der auf die 20jährige Bandgeschichte hinweist. Zur Besprechung lag mir die DVD, die im sechsseitigen Digipack erscheint, vor.

Ein Dutzend Songs, davon vier Stücke vom aktuellen Album „The Unquiet Sky“ hatte die britische Band im Programm. Auf der Bühne standen Mick Pointer (Schlagzeug), Clive Nolan (Keyboards) John Mitchell (Gitarren) und Paul Manzi (Gesang) sowie mit Kylan Amos ein neuer Mann am Bass, der für John Jowitt ins LineUp gerückt ist.


Der Konzertmitschnitt ist insgesamt 115 Minuten lang. Als Bonusmaterial beinhaltet die DVD noch Interviews mit Mick Pointer und Clive Nolan, eine Fotogallerie, die mit Musik unterlegt ist, die Banddiscografie sowie vier Desktop Images, die im Stile von „The Unquiet Sky“ gehalten sind.

Das Rialto besitzt eine recht kleine Bühne, so dass es für die fünf Briten dort recht eng wurde. Dazu kamen die Scheinwerfer, die Kameraleute und eine Leinwand, auf der zu einigen Songs Bilder/Filme projiziert wurden. Das hatte auf die gute Stimmung unter den Musikern aber keinen Einfluss.

Den Anfang machte ein Intro, das von sehr schönen Bildern begleitet wurde, die auf der Leinwand gezeigt wurden. Für den Film wurden sie im Vollbildformat in den Konzertmitschnitt übernommen, was sehr ansprechend wirkt. Gezeigt wird eine Kamerafahrt durch einen Wald, der wie aus einem alten Horror-Stummfilm wirkt und die Musiker wie im Vorspann eines Films auflistet. Dazu die sehr theatralische und symphonische Musik, das hat schon eine gewisse Ausstrahlung. Dann legt die Band nahtlos mit dem ersten Song „The Demon Strikes“ vom aktuellen Album los und ist auf dem Punkt da.

Die Fünf sind bestens aufgelegt und streifen durch alle Epochen der mittlerweile 20jährigen Karriere. John glänzt wieder durch tolle Gitarrensoli und Sänger Paul Manzi ist eine echte Rockröhre, die sehr gut zu den unterschiedlichen Songs passt. Mick am Schlagzeug sowie der neue Bassist Kylan Amos sorgen für einen druckvollen und atmosphärischen rhythmischen Unterboden. Und Clive spielt an seinem drehbaren Keyboard wie gewohnt herrliche Melodien und Flächen.

Die Setlist strotz nur so vor Highlights wie „Crack In The Ice“, „Moviedrome“, „How Did It Come To This?“ mit einem unter die Haut gehenden Gitarrensolo, „Serenity“, bei dem Clive und John für Gänsehaut sorgen, „The Unquiet Sky“, das treibende „Ride The Tide“, „The Hanging Tree“ oder „Solomon“. Und natürlich darf kein Arena-Konzert enden, ohne dass der Song „Crying For Help“ gespielt wird. Die Band spielt Part 7 und lässt das Publikum wieder kräftig mitsingen. So endet ein sehr schönes Konzert der britischen Neoporg-Band Arena.

Wie gewohnt ist auch „XX“ ein guter Konzertmitschnitt, bei dem lediglich die Tatsache, dass es keine Totalen mit der rückwärtigen Leinwand gibt (das ist wohl der kleinen Location geschuldet), einen kleinen Wermutstropfen darstellt.

Stephan Schelle, Februar 2016


 
 

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