The Making Of Pink Floyd – The Wall (Buch)
Edel / ISBN 978-3-8419-0061-6 (2011)
(256 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag, Format 22,9 x 28 cm)

Als das Album „The Wall“ im Jahr 1979 auf den Markt kam, schrieb es Rockgeschichte. Nicht nur dass das Konzeptwerk von Waters, Gilmour, Mason und Wright musikalisch neue Maßstäbe setzte, auch die Umsetzung - vor allem der Shows - zeigte bisher nie da gewesenes in einer Dimension, die die Ausmaße so mancher Location sprengte. Kein Wunder also, dass dieses Meisterwerk der Rockgeschichte auch verfilmt wurde.

Im Jahr 2011 kommt Roger Waters mit der Wiederaufführung von „The Wall“ nach Europa, da passt es gut ins Konzept, dass jetzt ein Buch zum Album herauskommt.

Am 07. Februar 2011 erscheint in Deutschland im Edel-Verlag das Buch „The Making of Pink Floyd – The Wall“ von Gerald Scarfe. Das Buch, das auf 256 Seiten zahlreiche Fotos, Zeichnungen und Skizzen zeigt, von denen gut 100 erstmals veröffentlicht werden, befasst sich mit dem Album, den Shows und dem Film. Und kein geringerer als Roger Waters hat sich Bereit erklärt das Vorwort für diesen sehr schönen Band zu verfassen.


„The Wall“ basiert auf einem einheitlichen Konzept, das auch das Gesamtdesign mit einschließt. Dieses Design hat Gerald Scarfe erarbeitet, angefangen bei der Cover- und Bookletgestaltung über das Bühnenbild der legendären Live-Shows, die Zeichentrickmusikvideos bis hin zur Entwicklung des Storyboards für den legendären Film. In dem Buch „The Making of Pink Floyd – The Wall“ beschreibt Gerald Scarfe informativ und gleichzeitig unterhaltsam die sehr enge Zusammenarbeit mit der Band an diesem Gesamtwerk. Es enthält nicht nur zahlreiche bisher unveröffentlichte Zeichnungen, Fotografien und Skizzen, sondern auch Kommentare der Bandmitglieder und ein Vorwort von Bassist und Sänger Roger Waters, der eng an der Entstehung des Buches mitgewirkt hat. Die lange Freundschaft zwischen Gerald Scarfe und der Band ermöglicht einen sehr intimen Einblick in die Höhen und Tiefen im Leben einer der bedeutendsten Rockbands unserer Zeit und die Entwicklung eines beeindruckenden Gesamtkunstwerks.

Gerald Scarfe, geboren 1936 in London, ist englischer Karikaturist, unter anderem für die New York Times und die Sunday Times sowie Kostüm- und Bühnenbildner. Nicht nur Bilder von „The Wall“ finden sich im Buch auch Zeichnungen von den vier Musikern und sogar von Ringo Star, George Harrison, John Lennon und Paul McCartney (wenn auch etwas eigenwillig) sind dort abgedruckt. Man könnt sagen das was H.R. Giger für die Alien-Filme und Roger Dean für Yes, Uriah Heep etc. sind, das ist Gerald Scarfe für die „The Wall“-Produktionen. Man kann beispielsweise an den zahlreichen Zeichnungen und Skizzen sehr schön verfolgen, wie sich die einzelnen Figuren im Laufe der Zeit entwickelt haben.

Gerald Scarfe skizziert in dem Buch sein Zusammentreffen mit der Band, die ersten Arbeiten für die „Wish You Were Here“-Tour bis hin zu Roger Waters Soloproduktion „The Pros And Cons Of Hitch Hiking“. Der Hauptteil befasst sich allerdings mit „The Wall“. Sowohl die Gestaltung der Platte wie auch die Ausgestaltung der Liveshows und des Films werden ausführlich beleuchtet. Dabei lässt er die noch lebenden Musiker Roger Waters, David Gilmour und Nick Mason sowie Regisseur Alan Parker ausführlich zu Wort kommen. Das Ganze ist neben den Aussagen von Gerald auch durch Aussagen der anderen Personen unterlegt, die so eingearbeitet wurden, dass man das Gefühl hat, einem Gespräch beizuwohnen. Eine äußerst gelungene und lebendige Form, die mit unglaublich vielen Bildern unterlegt ist.

Ein Großteil des Buches befasst sich mit der Verfilmung des Albums und zeigt auf, unter welchen teils widrigen Bedingungen (vor allem zwischenmenschlicher Natur) der Film entstanden ist. Der Leser bekommt hier sehr interessante Einblicke aus erster Hand.

Und auch ein kurzes Kapitel zum 1990’er Liveevent in Berlin sowie ein Ausblick auf die Tour 2010/2011 von Roger Waters dürfen nicht fehlen. Eine thematische Zeittafel sowie sämtliche Songtexte vervollständigen das Werk.

Dieses Buch ist ein Muss für jeden Pink Floyd-Fan und jeder Freund guter Rockmusik wird ebenfalls seine helle Freude an diesem tollen Werk haben.

Stephan Schelle, Februar 2011


 
 

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